Am Puls der Kölner City
Das Campi im Funkhaus liegt direkt am Wallrafplatz im Funkhaus des WDR, zwischen Dom und Wallraf-Richartz Museum. Wenn Sie mit dem Auto zu uns kommen, haben Sie verschiedene Parkhäuser zur Auswahl.
- Parkhaus am Dom
- Parkhaus am Germanischen Museum
- Aussenparkplätze am Wallraf-Richartz Museum
- Parkhaus Ludwigstrasse[siehe Stadtplan]
Geschichte Wallrafplatz
Ferdinand Franz Wallraf - Der einzige „Erzbürger Kölns“
von Robert Zahn
Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824) gehört zu jenen Kölnern, die mit einer seltenen Mischung Pragmatismus und visionärem Engagement ihre Stadt in sehr wechselhaften Zeiten vor Schaden bewahrten und förderten. Der Rektor Wallraf vermochte zwar nicht den Niedergang der Universität in der Zeit der französischen Besetzung zu verhindern, doch er hatte Weltoffenheit und Verbundenheit mit Frankreich genug gezeigt, um sich bei den Besatzern mit gewissem Erfolg für Kölner Interessen einzusetzen. Mit der radikalen Säkularisierung setzte auch Wallrafs private Sicherung von Kulturgütern ein, die letztlich der Stadt Köln zugute kam. Wallraf, geb. am 20. Juli 1748 in Köln, wurde nach der üblichen höheren Schulbildung 1769 Lehrer am Montaner-Gymnasium. Seine Karriere war steil: 1772 wurde er im Dom zum Priester geweiht; 1786 berief ihn die Kölner Universität auf eine Professur für Naturgeschichte Botanik und Ästhetik. Im selben Jahr erarbeitete Wallraf im Auftrag des Rats einen umfassenden Reformplan für die Universität, die an diversen strukturellen Altlasten litt. Der Rat war an seinen Ergebnissen aber wohl nur begrenzt interessiert, und die Fragestelllungen wurden auch bald überflüssig, nachdem französische Truppen am 6. Oktober 1794 in Köln eingerückt waren. Die Franzosen belegten die Stadt zunächst vor allem mit einer erdrückenden Summe von Kriegssteuern. Im Namen und Auftrag des Rats verfassten Wallraf und vermutlich auch Bürgermeister Nikolaus DuMont die Denkschrift "Der Sentat der Ubier an den Nationalkonvent zu Paris". Sie plädierten für die Unabhängigkeit Kölns, wiesen auf die langjährige freundliche Verbundenheit mit Frankreich hin und protestierten gegen die Abgaben. Nikolaus DuMont und Ratsherr Johann Stöhr vertaten das Anliegen vor dem Konvent in Paris - vergeblich. 1796 wurde Wallraf zum Rektor der Universität gewählt, gegen den Widerstand der Theologen, denn Wallraf war zwar Katholik, jedoch der Aufklärung gegenüber aufgeschlossen. Doch als Wallraf samt weiteren Dozenten den Treueid auf die französische Republik verweigerte, setzten ihn die Franzosen am 27. Dezember 1797 ab. Unter seinem Nachfolger Paul Best erging es noch schlechter: Am 28. April 1798 löste die neue Regierung die Universität auf. War es diplomatisches Raffinement oder purer Opportunismus, dass Wallraf 1799 doch noch der französischen Verfassung die Treue schwor? Nicht nur das, fünf Jahre später leitete er auch die aufwendigen Feierlichkeiten anlässlich des Besuchs von Napoleon Bonaparte am 13. September 1804 in Köln. Eine Herausforderung für Wallraf bedeutete ein französisches Gesetz vom 9. Juni 1802, das die Aufhebung der Stifte und Klöster im Rheinland verfügte. Diese Säkularisierung führte nicht nur zu Gebäudeniederlegungen, sondern auch zum Abtransport von Kirchlicher Kunst. Schriften und Kunstwerke wurden auch an Kölner verkauft, so vor allem an Wallraf. Seine stetig wachsende Kunstsammlung bot Wallraf der Stadt mehrfach an. Während die Gebrüder Boisserée ihre Sammlung, die sie ebenfalls zum guten Teil im Zuge der Säkularisierung zusammengetragen hatten, an den Bayern-König Ludwig I. verkauften, legte Wallraf großen Wert darauf, seine Kunst in seiner Stadt zu halten. Erst nach seinem Tod am 18. März 1824 ging die Sammlung and die Kölner - als Erbe: 1616 Gemälde, 3875 Handzeichnungen und 42.419 druckgraphische Blätter. Dazu kamen Urkunden, Handschriften, Bücher und Münzen.
Die Stadt errichtete von 1855 bis 1861 das Wallrafianum, dessen Bau 1854 durch eine Stiftung des Wildhäute-Großhändlers Johann Heinrich Richartz möglich geworden war und deshalb schließlich Wallraf-Richartz-Museum genannt wurde. Bereits zu seinen Lebzeiten, 1823, hatte der Rat Wallraf mit einem Eichenkranz als Bürgerkrone ausgezeichnet und ihm einen Ehrenbecher geschenkt – was einer Vorform der Ehrenbürgerschaft gleichkommt. Später prägt man für ihn den Begriff „Erzbürger Kölns“.